08/09/2025
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1'276.05 |
Trend |
3 |
3 |
1 |
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%YTD |
-12.06% |
-0.45% |
6.63% |
8.62% |
18.54% |
3.98% |
12.67% |
10.20% |
12.37% |
7.83% |
18.65% |
(Daten vom Freitag vor der Publikation)
Anhaltende Ungewissheit bleibt marktbestimmend
Die vergangene Woche war von verschiedenen Problembereichen geprägt: Schuldenprobleme und Politik in Frankreich einerseits, sowie US-Arbeitsmarktdaten und Rechtmässigkeit der US-Zölle, über die der oberste Gerichtshof entscheiden wird, andererseits.
Politische Spannungen in Europa
In den USA belegten die Zahlen eine weiterhin robuste Wirtschaft im Dienstleistungssektor, der als Beschäftigungsmotor jedoch an Schwung verliert. Die ADP-Umfrage für August überraschte mit einem Rückgang auf 54’000 neu geschaffene Arbeitsplätze im Privatsektor, gefolgt von einem schwachen offiziellen Bericht mit 22’000 neu geschaffenen Stellen, hauptsächlich im Dienstleistungssektor, und einer auf 4,3% angestiegenen Arbeitslosenquote. Diese Zahlen sprechen zusammen mit einem ISM-Index für den Dienstleistungssektor, der auf 52 Punkte angestiegen ist, für eine Zinssenkung durch die Fed.
Tatsächlich preisen die Futures nun zu 98% eine Senkung um 25 Basispunkte anlässlich der Fed-Sitzung vom 17. September ein, was zu einer kräftigen Entspannung am Anleihenmarkt geführt hat. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen ging um 20 Basispunkte auf 3,50% zurück, diejenige der 10-jährigen Anleihen auf 4,10%, während am Dienstag noch ein Höchststand von 4,35% verzeichnet wurde.
Eine juristische Episode sorgte für zusätzliche Volatilität: Ein Berufungsgericht erklärte einen Teil der neuen US-Zölle für ungültig. Der Anleihenmarkt interpretierte dieses Signal zunächst als Risiko einer Ausweitung des Haushaltsdefizits (weniger Zolleinnahmen), kehrte dann aber zu einer neutraleren Lesart zurück, was zu einem vorübergehenden Anstieg der Rendite 30-jähriger Staatsanleihen auf 5,0% führte.
In Europa rückte die Staatsverschuldung angesichts der Haushaltsprobleme verschiedener Länder erneut in den Fokus. Die politische Unsicherheit in Frankreich bleibt eine Quelle der Volatilität, und die Vertrauensabstimmung am Montag belastet die Spreads der Peripherieländer. Die Rendite 30-jähriger französischer Staatsanleihen (OAT) überschritt erstmals seit 2011 die Marke von 4,50%. In der Folge waren deutsche Bundesanleihen gefragt (die Rendite 10-jähriger Anleihen liegt bei 2,35%), während sich der Spread zwischen OAT und Bund auf 80 Basispunkte ausgeweitet hat.
Die Inflation in der Eurozone lag im August bei 2,1% (1,9% im Juli), was daran erinnert, dass der Deflationszyklus nicht linear verläuft. Europa geht daher mit einer doppelten Herausforderung in die EZB-Sitzung vom 11. September: Es geht um die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik einerseits und die haushaltspolitischen Herausforderungen andererseits. Dennoch wird ein Status quo erwartet, aber die Rhetorik im Hinblick auf die anhaltenden Angebotsschocks wird genau verfolgt werden. Ein härterer Tonfall könnte zu weiter steigenden Renditen führen, während ein akkommodierender Tonfall eine vorübergehende Verringerung der Spreads begünstigen würde.
Peking versucht, seine Allianzen neu auszurichten
In Asien stand nicht die Börse im Vordergrund, sondern die Diplomatie. Peking empfing nacheinander Wladimir Putin, Narendra Modi und Kim Jong Un im Rahmen einer geopolitischen Veranstaltung rund um den Gipfel der Shanghai Cooperation Organisation. Diese Treffen finden vor dem Hintergrund weltweit zunehmender Spannungen statt. Die von Donald Trump angeordneten Zölle stören den internationalen Handel und die regionalen Konflikte eskalieren weiter. Xi versucht, die Beziehungen zu festigen und seine Allianzen neu auszurichten, was den Willen Chinas bestätigt, sich als zentrale Achse der regionalen Stabilität in Nordostasien zu positionieren.
Vor dem Hintergrund der politischen Unsicherheit in Europa und der Hoffnung auf Zinssenkungen in den USA entwickelten sich die Aktienmärkte dies- und jenseits des Atlantiks im Laufe der Woche unterschiedlich. Der S&P 500 schloss mit einem Plus von 0,33% und der Nasdaq mit einem Plus von 1,01%, während der Stoxx Europe 600 leicht um 0,17% nachgab und der SMI um 1,50% zulegte. Der Goldpreis setzte seinen Aufwärtstrend fort und überschritt die Marke von 3’600 USD/Unze (+3% im Wochenverlauf). Diese Entwicklung ist als Reaktion auf das Schutzbedürfnis in Zusammenhang mit den haushalts- und geopolitischen Unsicherheiten zurückzuführen.