12/05/2025
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%YTD |
-8.39% |
-0.48% |
4.19% |
8.45% |
18.05% |
4.92% |
4.67% |
-3.77% |
-7.16% |
-5.99% |
5.85% |
(Daten vom Freitag vor der Publikation)
Finanzmärkte im Auge des Zyklons
Die Finanzmärkte bewegen sich im Spannungsfeld zwischen neuem Optimismus und anhaltenden strukturellen Unsicherheiten.
Erste Verhandlungen
Einige Zeichen der Entspannung an der Handelsfront haben den Börsen zum Wochenende eine Erholung ermöglicht. Die geopolitischen Spannungen, der vorsichtige Kurs der Zentralbanken und die Volatilität der makroökonomischen Indikatoren zeigen jedoch, wie anfällig die aktuelle Dynamik ist.
Der wichtigste Katalysator für die Kursentwicklung ist und bleibt der von der Administration Trump angezettelte Handelskonflikt. Zu Beginn der Woche stand die Ankündigung neuer US-Zölle auf ausländische Filme und Medikamente im Fokus, die für einige Spannungen sorgte. Erneute Hoffnung bei den Anlegern liessen dann aber zwei wesentliche Entwicklungen aufkommen: Erstens die Unterzeichnung eines pragmatischen Handelsabkommens zwischen den USA und Grossbritannien, die als Geste der Öffnung begrüsst wurde. Zweitens die bilateralen Gespräche zwischen amerikanischen und chinesischen Vertretern in der Schweiz, die auf eine temporäre Reduzierung der Zölle hinauslief. Mit dem von 145% auf 30% reduzierten Satz für den Export chinesischer Güter in die USA und von 125% auf 10% für US-Exporte nach China ist der Zollstreit aber noch nicht vom Tisch, und die Einzelheiten dieser ersten Verhandlungsrunde werden genau geprüft werden. Über die unmittelbare Wirkung hinaus werden diese Kompromisse als Bereitschaft der Administration Trump gedeutet, ungeachtet der aggressiven Rhetorik der vergangenen Monate bilaterale Abkommen abzuschliessen. Eine echte Wende hin zu einer liberaleren Politik bedeuten sie jedoch nicht.
Auf makroökonomischer Ebene zeigt die US-Wirtschaft eine gewisse Resilienz, aber die Spannungen nehmen zu. Als direkte Folge der Zollpolitik stieg das Handelsdefizit im März auf die Rekordsumme von USD 140,5 Mrd. Angesichts dieser Verhältnisse setzte die US-Notenbank Fed auf eine abwartende Haltung und liess ihre Leitzinsen unverändert in der Spanne von 4,25-4,50%. Das anhaltende Wachstum und der robuste Arbeitsmarkt sind solide Ankerpunkte, aber die nach wie vor hohe Inflation veranlasst die Notenbank zu einer vorsichtigen Politik.
In Europa sorgte Deutschland mit einem Produktionsanstieg von 3% in der verarbeitenden Industrie im März für eine positive Überraschung. Auch bei den Exporten resultierte ein Anstieg, was darauf schliessen lässt, dass die Unternehmen dem drohenden restriktiveren Geschäftsumfeld vorgreifen. Allerdings unterstreichen die innenpolitischen Spannungen — die durch die schwierige Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler zum Ausdruck kamen — die Fragilität der Regierungskoalition und könnten die Reformbemühungen abbremsen.
Chinesische Zentralbank senkt Zinsen
China hat seine Geldpolitik angesichts der Abschwächung der Inlandsnachfrage und des Zollkriegs mit den USA gelockert. Die Zentralbank hat ihren Leitzins sowie den Mindestreservesatz gesenkt, um die Kreditvergabe anzukurbeln. Diese Massnahmen wurden von einer Steigerung der Exporte von 8,1% im April begleitet. Diese Entwicklung belegt die logistischen Anpassungen der chinesischen Unternehmen angesichts der Zollschranken.
Im Zuge der sich abzeichnenden Entspannung haben sich die Aktienmärkte gegen Ende der Woche erholt. Dies gilt vor allem für den Technologiesektor, der durch Spekulationen über die Lockerung von Einschränkungen in Zusammenhang mit dem Chips Act unterstützt wurde. Bei dieser Haussebewegung könnte es sich allerdings nur um eine technische Erholung handeln. Die Unternehmensmargen bleiben unter Druck, und die Unsicherheit im Zusammenhang mit der US-Politik schränkt die Visibilität für die kommenden Monate ein.
Vor diesem Hintergrund schlossen der S&P 500 und der Nasdaq die Woche mit 0,47% bzw. 0,2% im Minus. Der Stoxx Europe 600 legte um 0,29% zu, der SMI verlor 1,36%.